Eben war noch alles in Ordnung. Du warst gut drauf, fühltest dich geliebt und warst glücklich und auf einmal macht es Bam.
Ein winziger Blick deines Partners zu einer anderen Frau, der -zu häufige Blick- auf sein Handy oder eine kleine unachtsame Bemerkung und plötzlich ist sie da.
Die Eifersucht.
Du nimmst sie wahr, dann versuchst sie zu ignorieren, redest sie klein, vielleicht lenkst du dich ab aber es funktioniert nicht. Sie nagt an dir, beißt sich fest und eh du dich versiehst ist das Monster der Eifersucht riesengroß. Und all deine zaghaften Versuche sie mit Erklärungen, Logik und anderen Methoden ruhig zu stellen funktionieren nicht. Dein Herz rast, du fühlst dich ohnmächtig und befürchtest das Schlimmste. Die Angst das dein Partner dich verlässt überrollt dich förmlich.
Woher kommen Verlustängste?
Der Ursprung liegt meist in der frühen Kindheit. Eine längere Trennung von der Mutter, z.B. durch Krankenhausaufenthalte, Erziehungsmethoden wie „die Kinder schreien lassen“ oder Störungen in der Bindung zwischen Eltern und Kind wurden von dem Kind als lebensbedrohlich oder hochgradig stressreich erlebt. Diese frühen Erfahrungen und die damit verbundenen Emotionen sind im Körper und im Gehirn des Menschen in seinem Unterbewusstsein abgespeichert.
Diese gespeicherten Informationen werden dann im späteren Leben, zum Beispiel ausgelöst durch Eifersucht, wieder fühlbar. Der alte Schmerz, die Angst, der emotionale Stress. Es zeigen sich dieselben Gefühle, Ängste und Körperreaktionen wie als Kind.
Da diese Gefühle auf der unterbewussten Ebene abgespeichert sind, sind sie mit der bewussten Verstandesebene allein nicht lösbar. Das Unterbewusstsein ist um ein vielfaches stärker als der bewusste Verstand und seine Aufgabe ist es, die abgespeicherten Gefühle mit allen Mitteln, aufrecht zu erhalten. Ein Arbeiten in der Tiefe ist nötig um die alten Verletzungen anzunehmen und zu heilen.
Was du tun kannst, wenn die Verlustängste dich überwältigen:
- Mache dir bewusst, dass dein Partner zwar die Gefühle in dir ausgelöst hat, er aber nicht die Ursache für deinen Schmerz ist. Der Ursprung liegt wie oben beschrieben in einer Verletzung aus deiner Kindheit.
- Gehe in die Selbstermächtigung. Mach dir bewusst, dass dir die jetzige Situation dazu dient, damit du sie ansehen und deine Verlustängste Schritt für Schritt in die Heilung bringen kannst.
- Entscheide dich dafür, dich jetzt mit deinen Ängsten auseinander zu setzen. Leugne und verdränge sie nicht länger.
- Setze dich hin und schließe die Augen. Höre dann deiner inneren Stimme ganz bewusst zu was sie dir alles sagen möchte.
- Frage dich welches Gefühl diese Gedanken in deinem Körper auslösen. Es können z.B. Wut, Angst, Panik, Hilflosigkeit oder auch andere Gefühle sein.
- Stelle fest wo du das Gefühl in deinem Körper spüren kannst. Lege eine Hand dort auf und erlaube dem Gefühl da zu sein indem du es ihm sagst. Falls Tränen kommen lasse sie da sein. Sie reinigen dich und im Huna-Schamanismus sagt man, dass jede Träne die das Herz berührt, das Herz heilt.
- Während du die Gefühle da sein lässt und deiner inneren Stimme weiter zuhörst, versetze dich in eine Art „neutrale Zuhörerposition“. Verurteile nicht das was du hörst nicht aber leide auch nicht mit. Deine innere Stimme ist nicht dein Gegner und auch kein Verbündeter.
- Nimm eine innere Haltung von Mitgefühl ein. Stell dir vor, dass dein inneres Kind oder eine Freundin dir ihre Sorgen und Ängste erzählt und du liebevoll zuhörst und für sie da bist.
- Wenn du das Gefühl hast, dass „alles gesagt wurde“, es ruhiger und vielleicht gelöster in dir wird, dann stell dir vor, dass du dein inneres Kind oder deine Freundin liebevoll in die Arme nimmst.
- Bedanke dich bei deinem inneren Kind oder deiner Freundin, dass sie sich geöffnet und dir gesagt hat was sie bedrückt.
Eine Heilung der Ängste geht nur über das bewusste Wahrnehmen der dazugehörigen Gefühle und über eine Akzeptanz das sie da sind. Das ist der 1. Schritt im Heilungsprozess. Wenn du Fragen hast zur Anwendung der 10 Schritte oder deine Verlustängste mit professioneller Hilfe angehen möchtest schreibe mir gerne.